Gaming – Von der technologischen Kuriosität zum integralen Bestandteil der modernen Popkultur

"Atari 800" (CC BY-SA 2.0) by moparx

Der Videospielemarkt hat gerade durch den Boom der mobilen Technologien noch einmal einen Aufschwung erlebt und die Türen für eine neue Generation von Spielern geöffnet. Mittlerweile sind Videospiele derart in die moderne Gesellschaft integriert, dass heutzutage sogar viele Großeltern Bescheid wissen, wenn von Angry Birds die Rede ist. Erstmals wurde das Interesse der Öffentlichkeit an Videospielen geweckt, als die Unternehmen Sega und Taito 1966 und 1967 die elektromechanischen Spiele Periscope und Crown Special Soccer herausbrachten. Die erste wirklich nennenswerte Gaming-Community entstand aber erst, als Nolan Bushnell 1972 Atari gründete. Die von Atari entwickelten Spiele ermöglichten es, gegeneinander anzutreten und Highscores aufzuzeichnen. Dabei entwickelte Atari nicht nur Videospiele für den Einzelhandel, sondern lieferte auch Arcade-Automaten die in Spielhallen, Bars, Einkaufszentren und Kegelbahnen auf der ganzen Welt auftauchten. Nach und nach erkannten auch andere Tech-Köpfe, dass hier etwas großes entstehen würde und zwischen 1972 und 1985 begannen mehr als 15 Unternehmen mit der Entwicklung von Videospielen für den stetig wachsenden Markt.

Anfang der 1980er Jahre wurden Heimcomputer wie der Commodore Vic-20, der Commodore 64 und der Apple II immer populärer. Diese neuen Heimcomputersysteme waren erschwinglich für den durchschnittlichen Verbraucher. Umgerechnet um die 300 Euro kosteten entsprechende Geräte bei ihrer Einführung und galten damit als die "vernünftige" Option für die ganze Familie. Diese Heimcomputer hatten viel leistungsfähigere Prozessoren als die vorherige Generation von Konsolen, was die Tür zu einer neuen Ebene des Spielens mit komplexeren, weniger linearen Spielen öffnete. Sie boten auch die Technologie an, die Spieler benötigen, um ihre eigenen Spiele mit BASIC-Code zu erstellen. Sogar Bill Gates entwarf ein Spiel namens Donkey: Ein einfaches Spiel, bei dem es darum ging, auf der Autobahn einem Esel auszuweichen, während man einen Sportwagen fuhr. Interessanterweise wurde das Spiel 2012 als iOS-App wiederbelebt.

Mit der Veröffentlichung von Pathway to Darkness im Jahr 1993 war es erstmals möglich im Multiplayer-Gaming-Modus über Netzwerke zu spielen. Es war die Geburtsstunde der „LAN Party“. LAN-Gaming wurde mit der Veröffentlichung von Marathon auf dem Macintosh im Jahr 1994 und vor allem nachdem der Multiplayer-Shooter Quake im Jahr 1996 in die Läden kam immer beliebter. Zu diesem Zeitpunkt trieben die Veröffentlichung von Windows 95 und ein Markt an erschwinglichen Ethernet-Karten für den Windows-PC die Beliebtheit von Multiplayer-LAN-Spielen noch weiter voran.

Seit der Einführung des Internets und vor allem durch dessen zunehmende Leistungsfähigkeit seit den frühen 2000er Jahren und der stetigen Verbesserung der Computerprozessor-Technologie scheint es so, dass jede neue Serie von Spielen, Grafiken und Konsolen die vorherige Generation um Welten übertrifft. Die Kosten für Technologie, Server und das Internet sind so weit gesunken, dass das Internet blitzschnell zugänglich und alltäglich geworden ist und 3,2 Milliarden Menschen auf der ganzen Welt Zugang zum Internet haben. Dies ermöglicht es Millionen von Menschen auf der ganzen Welt, das Spielen als gemeinsame Aktivität zu genießen, sei es im online Casino beim Roulette oder beim online Rollenspiel World of Warcraft.

Seit Smartphones 2007 auf den Markt kamen, hat Gaming eine weitere rasante Entwicklung durchlaufen, die nicht nur die Art und Weise, wie Menschen Spiele spielen, verändert, sondern auch Gaming in die Gesellschaft integriert hat. Das nächste Spiele-Kapitel ist noch unklar, aber was auch immer passiert, es wird definitiv unterhaltsam.
von Volker Hansch / April 10th, 2018 /

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