Kane & Lynch: Dog Days

Kane & Lynch: Dog Days

Die rücksichtslosen Killer Kane und Lynch sind zurück. In „Dog Days” verschlägt es die Soziopathen nach Shanghai - in einer körnigen Optik, wie aus einem Youtube-Video Xbox 360, PS3, PC | Getestet Xbox 360 | Entwickler IO Interactive | Publisher Square Enix | Termin 20. August 2010 | Preis 50-70 Euro | USK 18 | Spieler 1-12 Skrupellose Charaktere und die dementsprechend finstere Story machten das erste „Kane & Lynch“ trotz technischer Mängel zu einem besonderen Spiel. Auch die Fortsetzung setzt vor allem auf bestürzend rücksichtslose Protagonisten. Worum geht’s? Ausgangspunkt der Geschichte ist ein Gangsterfilm-Klischee: Lynch will noch einen letzten großen Deal abwickeln und sich danach zur Ruhe setzen. Dabei erschießen Kane und Lynch jedoch ohne es zu wollen die Tochter eines Gangsterbosses und haben daraufhin nicht nur Shanghais komplette Unterwelt am Hacken, sondern auch die Polizei und verschiedene Spezialeinheiten. So beginnt eine Hatz über Dächer und durch Hinterhöfe, Gassen, Geschäfte und Tiefgaragen. Es gibt Schießereien auf der Autobahn, im Hochhaus und der Gepäckabfertigung des Flughafens. Unermüdlich kämpfen sich die beiden von einem Szenario ins nächste, haben dabei aber nie mehr zu tun, als in Deckung zu gehen, die Gegner auszuschalten sowie Munition und Waffen einzusammeln. Dabei können sie sich Widersacher auch als Schutzschild greifen oder Feuerlöscher und Benzinkanister in die Menge schmeißen und mit einem Schuss zur Explosion bringen. Obwohl die Gegner teilweise schlau vorrücken, wird das Ganze auf Dauer etwas eintönig. Abwechslung gibt es im Arcade-Modus: In kurzen Szenarien gilt es darin, eine Beute zu sichern und dann zu verduften. Doch Vorsicht ist geboten, denn wer seine Teammitglieder abknallt, kann allein abhauen und entsprechend mehr kassieren. Der Zeitpunkt will allerdings überlegt sein, denn allein hat man gegen die Polizei kaum eine Chance, und wird man beim Verrat ertappt, machen die Gangster kurzen Prozess. Ungefähr genauso funktioniert der Multiplayer-Modus – ein Test für jede Freundschaft. Wie sieht’s aus? Bilder wie von einer wackligen Handkamera, mit absichtlich eingebauten Bildfehlern, grobkörniger Auflösung und durch Aufpixeln unkenntlich gemachte Gesichter von getöteten Feinden erzeugen das Gefühl, man würde sich den Horrortrip als Youtube-Video oder auf Liveleak ansehen. Was uns begeistert Es ist faszinierend, dabei zu sein, wenn die beiden fluchenden Typen alles komplett verbocken und sich dabei immer tiefer in den Schlamassel reiten. Die Optik schafft dabei ein merkwürdiges Zwischengefühl von Distanz und Mittendrin – und das passt perfekt zur Story, die ihren schrecklichen Lauf nimmt, ohne dass der Spieler darauf Einfluss hätte. Wie ein Erfüllungsgehilfe steuert er seine Figur durchs Spiel und muss in den entscheidenden Momenten hilflos dabei zuzusehen, wie sie ohne sein Zutun Entscheidungen trifft, die alles immer schlimmer machen. Wegen dieses Spiels mit Beobachter- und Mittäter-Perspektive erinnert „Kane & Lynch“ an den Film „Mann beißt Hund“. Was uns nervt Warum bitte laufen Passanten auf der Straße oder Servicekräfte am Flughafen seelenruhig und völlig unbeeindruckt mitten in die heftigsten Schießereien hinein? Fazit Die Flucht von Kane und Lynch lebt vor allem von der Story, grotesken Bildern und den Charakteren, gerät spielerisch aber etwas eintönig. Kurzweiliger sind die Herausforderungen im Arcade- und Multiplayer-Modus. Für Freunde von „Army Of Two“, „Gears Of War“, „50 Cent: Blood On The Sand“ Jetzt im GEE-Shop bestellen [nggallery id=32]
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von Christian Neeb / August 20th, 2010 /

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