Wir spielen alle mal gern Gott. Solange das im Rahmen von Spielen bleibt, ist auch alles okay. In „From Dust“ müsst Ihr aber schnell merken, dass es nicht so toll ist, die Verantwortung für andere zu übernehmen und wie schwer es manchmal ist, dass nicht ein gesamtes Volk ausgelöscht wird. Außerdem seid Ihr in dem Download-Titel nicht allmächtig – strategisches Vorgehen ist unbedingt von Nöten. Wir haben uns das Spiel in Ruhe angeschaut und sagen Euch, warum Ihr das kleine feine Game nicht verpassen dürft.
Bei „From Dust“ handelt es sich um ein so genanntes Sandkastenspiel, bei dem die Natur und das Lenken der Elemente die wichtigsten Aspekte sind. Nur so kann das Volk, das Ihr beschützen müsst, überleben. Denn das vormals so naturverbundene Volk hat die Verbindung verloren zu all ihren göttlichen Vorfahren. Ihr müsst sie schützen, ihnen einen Weg zu den Ancients, den Vorvätern, bahnen. Sie erinnern sich nicht an das, was sie einmal als Teil ihrer Kultur hatten: eine Bindung an die Elemente, die es ihnen ermöglichte, in Einklang mit der Natur zu leben. Soweit zur versteckten Gesellschaftskritik.
Als Gott seid Ihr nicht etwa ein allwissender und allmächtiger Vater, der über allem steht. Ihr spielt mit dem Ödem des Lebens, der nur relativ wenig kann: Erde und Wasser aufnehmen und woanders ablegen. So baut Ihr Dämme, überschwemmt Vulkane und sorgt dafür, dass Euer Volk an den richtigen Stellen an das verlorene Wissen kommt. Da ständig Naturkatastrophen drohen, habt Ihr ein sehr enges Zeitlimit, um dafür zu sorgen, dass die Gegend sicher wird. So war zum Beispiel in einer Mission ein drohender Tsunami am Horizont zu sehen. Wir mussten einem der Dorfältesten den Weg zu einem Totem bahnen, an dem er sich an alte Riten erinnerte, um das Volk vor Wasser zu beschützen. Also flugs einen Damm gebaut und das Volk gerettet. Das klingt einfacher als es ist, denn From Dust ist teilweise verdammt realistisch. Ihr könnt mit aufgenommener Erde nur einen gewissen Winkel erklimmen und müsst Euren eigenen Weg zu dem Volk erst aufbauen.
Verschiedene Personen im Volk können verschiedene Fähigkeiten erlangen. So müsst Ihr Eure Aufmerksamkeit immer weiter teilen: Während der eine Priester unterwegs ist, um ein Ritual zu erfüllen, bricht an einer anderen Stelle ein Vulkan aus, der den Rest des Volkes bedroht. Hierum müsst Ihr Euch ebenso kümmern. Das kann hektisch werden, ist aber nach kurzer Einarbeitungszeit genial gelöst. Eure Spezialfähigkeiten haben – wie in Rollenspielen – Cooldowns oder Abklingzeiten. Wenn Ihr zum Beispiel einen Lavastrom überqueren müsst, könnt Ihr nur einmal im richtigen Moment per Eis die Lava zu Stein werden lassen. Vorher müsst Ihr aber auch andere Dinge erledigen, damit Ihr genügend Zeit für andere Dinge habt. Das Ganze ist realistisch animiert und es gibt keinen einfachen Weg – obwohl verschiedene Strategien möglich sind.
Fazit:
„From Dust“ ist ein geniales Gott-Spiel, das Euch nicht die Allmacht verleiht, sondern Euren Grips anstrengt. Die Möglichkeiten sind vielfältig, aber eben immer nur so weit, dass Aufgaben lösbar sind und Ihr Euer Volk beschützen könnt. Fehler werden durchaus hart bestraft und obwohl Ihr nicht sofort verliert, wenn es einen Eurer Leute erwischt, ist es sehr traurig, wenn Ihr Eure Schutzbefohlenen sterben seht. „From Dust“ erscheint im Sommer als reiner Downloadtitel.
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