Wii gemalt

Tausche Wiimote gegen Stylus – das verspricht uDraw, THQs Zeichen-Zubehör für die Wii. Game-Tablet steht in großen Lettern auf der Verpackung, doch beim ersten Ausprobieren wird klar: die Bezeichnung ist irreführend. Dem robust verarbeiteten Malbrett, das Ende Februar für 80 Euro auf den deutschen Markt kommt, liegt nämlich bloß das Zeichenprogramm „uDraw Studio“ bei. Wer mit dem etwas klobig geratenen Stylus über die berührungsempfindliche Oberfläche streicht, kann darin verschiedenste Leinwände mit Bleistift, Graffiti oder Pinsel beschmieren. Das Pralinenschachtel-große Gerät, an dessen linker Seite die Wiimote eingestöpselt wird, liegt dabei gut in der Hand. Je nach Talent des Zeichners entstehen so ansehnliche Bilder, denn Stift und Trackpad arbeiten – wenn auch in keinem Vergleich zu professionellen Grafiktablets – recht genau. Mit einem tatsächlichen Videospiel hat „uDraw Studio“ freilig wenig zu tun. Zwei weitere uDraw-Titel versuchen, der Bezeichnung Game-Tablet gerecht zu werden. „Pictionary“ ist die Umsetzung des populären Gesellschaftsspiels, bei dem Bergiffe gemalt und dann vom gegnerischen Team erraten werden müssen. Das ist kurzweilig, bei Konstruktionen wie Nase putzen aber auch ziemlich knifflig. In „Doods großes Abenteuer“ steuert man einen kleinen Jungen durch Neigen des gesamten Tablets durch 60 bunte Levels. Das Problem: Der Stylus kommt praktisch nur im Menü und beim optionalen Zeichnen eines Charakters oder Hintergrunds zum Einsatz. Nach dem Antesten bleibt deshalb ein fader Nachgeschmack, denn die vorhandene Software reizt die Zeichen-Funktionen nicht aus. So lange für uDraw keine Spiele erscheinen, die das Malen in den Spielablauf integrieren, bleibt die Bezeichnung Game-Tablet reichlich unpassend.
von Dominik / Dezember 22nd, 2010 / 1 Kommentar

Betrug und andere Leidenschaften

Uijuijui! Unsere Berliner Brüder im Geiste „A Maze“ haben schon wieder eine gute Veranstaltung in der Pipeline. „Games Culture Circle“, ihre abendliche Talkshow, geht am 13. Januar in die zweite Runde. Das Thema dieses Mal: Cheating.

Mogeln ist ein konstitutiver Teil des Spiels. Und nicht immer ist das negativ. Während man früher mit einem gezinkten Pokerblatt sein Leben lassen konnte, ziehen manche Brettspiele das Hintergehen sogar in ihre Regeln ein. Ebenso beim Computerspiel: Wenn bei einem Esport Match mit einem Cheat durch die Wände eines Ego Shooters geschaut wird, verzerrt das den Wettbewerb. Manche Singleplayer Games animieren dagegen den Spieler geradezu, das Spiel zu modifizieren, um alle Geheimnisse zu entdecken.

Moderiert von Uke Bosse erörtert die Veranstaltung dieses Spannungsverhältnis mit Gästen aus dem Medien- und Kulturbereich. Wer das genau sein, wird, steht zeitig hier: www.gamesculturecircle.de

.HBC, Karl-Liebknecht-Str.9, 10178 Berlin, Donnerstag, 13. Januar 2011, Einlass 18:30 Uhr, Eintritt 5 Euro

Mogeln ist ein konstitutiver Teil des Spiels. Und nicht immer ist das negativ. Während man früher mit einem gezinkten Pokerblatt sein Leben lassen konnte, ziehen manche Brettspiele das Hintergehen sogar in ihre Regeln ein. Ebenso beim Computerspiel: Wenn bei einem Esport Match mit einem Cheat durch die Wände eines Ego Shooters geschaut wird, verzerrt das den Wettbewerb. Manche Singleplayer Games animieren dagegen den Spieler geradezu, das Spiel zu modifizieren, um alle Geheimnisse zu entdecken.

Moderiert von Uke Bosse erörtert die Veranstaltung dieses Spannungsverhältnis mit Gästen aus dem Medien- und Kulturbereich. Wer das genau sein, wird, steht zeitig hier: www.gamesculturecircle.de

.HBC, Karl-Liebknecht-Str.9, 10178 Berlin, Donnerstag, 13. Januar 2011, Einlass 18:30 Uhr, Eintritt 5 Euro

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von Heiko Gogolin / Dezember 20th, 2010 /

Appgemacht

Es gibt so viele Spiele in Apples App Store, dass es gar nicht einfach ist, die richtig Guten herauszufischen. Einige davon stellen wir euch regelmäßig im gedruckten GEE Magazin vor. Aber es erscheinen tatsächlich noch viele mehr, auf die im Heft aus Platzgründen nicht eingegangen werden kann. Reichlich Platz für News und Reviews rund um Spiele für iPhone und iPod touch haben wir aber ab sofort in unserer GEE App. Für 1,59 bekommt ihr unbeschränkten Zugriff auf unser Test-Archiv und werdet laufend mit neuen Reviews und frischen News versorgt. So können wir euch nicht nur viel mehr tolle Spiele empfehlen, sondern auch noch viel aktueller. Am besten gleich mal runterladen und auf die nächsten Reviews freuen: Die GEE App in Apples App Store
von Moses Grohé / Dezember 17th, 2010 / 3 Kommentare

Psycho-Spiel

Sind wir wirklich so berechenbar, dass Videospiele  unsere Psyche beeinflussen können? Der promovierte Psychologe und leidenschaftliche Gamer Jamie Madigan erklärt in seinem Blog psychologyofgames.com, wie eng Psychologie und Videospiele zusammenhängen. Dabei verzichtet er auf Fachsprache und verpackt wissenschaftliche Zusammenhänge in Anekdoten und cleveren Beispielen. Im Interview erzählt Jamie Madigan, wie und warum Gamedesigner den Spieler manipulieren. Mr. Madigan, was ist so spannend am Zusammenhang zwischen der Videospiel-Welt und der Wissenschaft der Psychologie? Eines meiner Lieblingsbeispiele ist ein Phänomen namens Verlustaversion: Die menschliche Psyche wird durch Verluste schwerer belastet, als durch Gewinne – selbst wenn der Wert derselbe ist. Ein einfaches Beispiel: Der Schmerz, fünf Euro zu verlieren, ist größer, als die Freude, fünf Euro zu bekommen. Deshalb kombinieren wir Verluste, um sie besser akzeptieren zu können. Gewinne hingegen brechen wir gerne in viele kleine Errungenschaften auf. Das ist der Grund, warum wir im Multiplayer der „Call of Duty" Spiele häufige, aber kleine Belohnungen erhalten. Auch bei Level-Ups in Rollenspielen bekommen wir meist mehrere  Belohnungen. Das heißt also, Entwickler wenden ganz bewusst „psychologische Tricks“ an, um den Spieler zu manipulieren? Ja, ständig. Wenn ich für meinen Blog Entwickler kontaktiere, höre ich einen Satz immer wieder: „Ich wusste, dass dieses Zeug funktioniert, aber ich hatte keine Ahnung, dass es dafür sogar einen Namen gibt.“ Das beudetet natürlich nicht, dass die Manipulation von Gamern etwas Schlechtes ist. Wenn es nicht gerade die Leute sind, die Farmville machen, wollen die meisten Designer ihre Spiele mit solchen Tricks nur unterhaltsamer machen. Wie kamen Sie ursprünglich auf die Idee, zwei so unterschiedliche Themen in einem Blog zu verbinden? Jedes Jahr starte ich ein neues Blog-Projekt und während ich überlegte, was ich 2010 machen könnte, stieß ich in Fachzeitschriften und Büchern immer wieder auf Texte, die Gamer-Verhalten und Gamedesign-Entscheidungen erklärten. Das fand ich total spannend und weil ich mich sowohl mit Psychologie, als auch mit Videospielen auskenne, setzte ich mich hin, fing an zu tippen – und bis heute gehen mir nicht die Ideen aus. Gibt es Spiele, die Sie ganz besonders zum bloggen motiviert haben? Da fällt mir als erstes „Dragon Age" ein. Beim Spielen haben mich wieder einmal die Romanzen beeindruckt, die Bioware seinen Charakteren auf den Leib schreibt. Das führte dann dazu, dass ich einen Blog-Post über unsere psychologische Reaktion auf vertane Chancen in diesen Beziehungen schrieb.
von Dominik / Dezember 14th, 2010 /

Ernstzunehmend

Anfang des nächsten Jahres wird sich unser Mitarbeiter Moses Grohé wieder auf den Weg nach Berlin machen, um dort gemeinsam mit Dr. Stefan Göbel vom Multimedia Communications Lab der TU Darmstadt und Prof. Eku Wand von der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig die Einreichungen für den Serious Games Award 2011 zu begutachten. Damit die drei dabei diesmal noch viel mehr wirklich gute Produktionen zu sehen bekommen als in den Jahren davor, rufen wir alle Entwickler entsprechender Games dazu auf, ihre Spiele bis spätestens zum 10. Februar 2011 einzureichen. Damit klar ist, was mit Serious Games gemeint ist und wer mitmachen darf, hier kurz die offizielle Version: Der Serious Games Award prämiert Softwareanwendungen „Made in Germany“, die sich Technologien aus dem Unterhaltungssoftwarebereich nutzbar machen, aber als Anwendungen nicht vorrangig der Unterhaltung dienen. Teilnahmeberechtigt sind Spieleentwickler, Publisher, Freelancer und Nachwuchskräfte mit Sitz in Deutschland. Mehr unter www.nordmedia.de Auf dem Foto sind die Preisträger aus dem letzten Jahr zu sehen.
von Moses Grohé / Dezember 13th, 2010 /

Momiga

Ein Knopfdruck, ein Punkt und ein Biep: Aus diesen drei Elementen hat der Brasilianer Rogerio Penchel das minimalistischste Videospiel der Welt geschaffen. In „Momiga“ gilt es einen sich in jedem Level anders verhaltenden weißen Punkt durch Drücken der Leertaste von links nach rechts zu bewegen. Und das ist gar nicht so leicht, wie es klingt.
von Oliver Klatt / Dezember 9th, 2010 / 14 Kommentare

Tagträumer

Träume bleiben so lange lebendig, wie der Träumende sich an sie erinnert. Zwar ist die Videospielwelt 2001 jäh aus dem Schlaf gerissen worden, als Segas letzte Konsole, die Dreamcast, nach nur drei Jahren am Markt offiziell eingestellt wurde. Eine kleine Szene von Unbeirrbaren hält dem weiß-grauen Kasten aber nach wie vor die Treue. Unter ihnen sind auch die Publisher Redspotgames aus München, die fast zehn Jahre nach deren scheinbarem Ende ein neues Spiel für die Dreamcast vorgestellt haben: Das Shoot'em Up „Sturmwind” des Indie-Entwicklers Duranik aus Baden-Württemberg soll in der ersten Jahreshälfte 2011 erscheinen. Klassisch scrollt sich der Spieler dabei mit seinem Raumgleiter durch R-Typische Level, rüstet sein Schiff auf und feuert auf alles, was bei Drei nicht unter der Tunneldecke ist. Seinen ersten Auftritt hatte der klassiche 2D-Shooter am vergangenen Wochenende in der Sendung „neues” des Kulturkanals 3sat. Kein Wunder, schließlich ist das Liebhaberprojekt Redspotgames seit fünf Jahren zu einem Aushängeschild der deutschen Indie-Szene geworden und unterstützt Dreamcast-Spieler laufend mit neuen Titeln. Bleibt nur zu hoffen, dass viele Nostalgiker den knapp 35 Euro teuren Spaß ins Laufwerk schieben. Denn Liebe für die beste, kaum genutzte Konsole gehört unterstützt. Vorbestellungen für „Sturmwind” sind unter www.redspotgames.com möglich. Gebrauchte Dreamcast-Konsolen gibt's auf Ebay.
von Christian Neeb / Dezember 7th, 2010 /

Renn-Tourismus

Wie nahe eine virtuelle Rennfahrt mittlerweile dem realen Cockpit-Erlebnis kommt, beweist seit letzter Woche „Gran Turismo 5”. Über tausend Fahrzeuge stehen Spielern zur Verfügung, unter anderem der BMW M3 E92. Auf über siebzig Pisten können diese Gefährte unter realistischen Wetterbedingungen bis an ihre Leistungsgrenzen beschleunigt werden, unter anderem auf dem Nürburgring. Genau diese Kombination aus fahrbarem Untersatz und Strecke hat sich Hobby-Rennfahrer Denis Malevanyi für seinen Vergleichstest „GT5” versus Realität ausgesucht. Im Vergleichsvideo nimmt er sowohl im virtuellen, als auch im echten Cockpit Platz. Seine Videogegenüberstellung zeigt, wie akribisch die Designer Deutschlands berühmteste Rennstrecke in ihr Spiel integriert haben. Dabei lässt er sich weder von gelegentlich aufploppenden Texturen im Spiel, noch von aufploppenden Motorradfahrern auf der echten Strecke aus dem Konzept bringen.
von Christian Neeb / Dezember 2nd, 2010 / 1 Kommentar

Pixelparty

Am kommenden Samstag, den 27.11.10, findet in Kaarst wieder das „Atari Jaguar Europe Festival" statt, auf dem Jaguar-Fans, -Entwickler und -Händler in geselliger Runde aufeinander treffen. Neben der gescheiterten letzten Konsole von Atari dreht sich das „E-Jagfest aber auch um ältere Systeme wie den ST oder den 2600. Wie jedes Jahr dürfen dabei neben dem Spiel mit Klassikern auch eigene Software-Neuentwicklungen vorgestellt werden. Spaß-Turniere und die Europameisterschaft in „Checkered Flag" auf dem Lynx sorgen für Stimmung, während an den Ständen von „16/32 Systems" und „The Atari Shop" sicher auch die ein oder andere Retro-Kostbarkeit abgestaubt werden kann.

E-Jagfest im Bischofshof Königstraße 24 41564 Kaarst

http://ejf.larshannig.com

Am kommenden Samstag, den 27.11.10, findet in Kaarst wieder das „Atari Jaguar Europe Festival“ statt, auf dem Jaguar-Fans, -Entwickler und -Händler in geselliger Runde aufeinander treffen. Neben der gescheiterten letzten Konsole von Atari dreht sich das „E-Jagfest aber auch um ältere Systeme wie den ST oder den 2600. Wie jedes Jahr dürfen dabei neben dem Spiel mit Klassikern auch eigene Software-Neuentwicklungen vorgestellt werden. Spaß-Turniere und die Europameisterschaft in „Checkered Flag“ auf dem Lynx sorgen für Stimmung, während an den Ständen von „16/32 Systems“ und „The Atari Shop“ sicher auch die ein oder andere Retro-Kostbarkeit abgestaubt werden kann.

E-Jagfest
im Bischofshof
Königstraße 24
41564 Kaarst

http://ejf.larshannig.com

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von Laura Schäffer / November 22nd, 2010 / 2 Kommentare

Talk Talk

Seit einiger Zeit kooperieren wir mit der Berliner Initiative „A Maze“ aufgrund ihrer tollen Veranstaltungen rund um Videospielkultur. Wie zum Beispiel dem Games Culture Circle, einer regelmäßig stattfindenden Talkshow. Am 28. Oktober war zum Thema „Playfulness“ unter anderem der Game Designer, Autor und Theoretiker Eric Zimmerman zu Gast. Eine Zusammenfassung des spannenden Abends seht ihr in dem Video unten. Ein ausführliches Interview mit Eric Zimmerman lest ihr in der nächsten GEE, die am 13. Dezember erscheint. Der kommende Games Culture Circle am 13. Januar 2011 hat das Thema „Cheating“. http://amaze-festival.de/games-culture-circle
von Heiko Gogolin / November 19th, 2010 /