„Tetris" von Alexei Paschitnow ist Gamedesign in seiner reinsten Form. Nicht ohne Grund schrieben wir im September 2007 in unserer
Top 50 der wichtigsten Spiele aller Zeiten über den Puzzle-Klassiker:
„Es ist zwar längst nicht mehr so einzigartig wie früher, macht aber immer noch genauso viel Spaß und wird auch noch in 100 Jahren die Menschen begeistern, denn „Tetris” besitzt in seiner Schlichtheit eine zeitlose Eleganz wie ein weißes Hemd. Während man die Optik anderer Games schon nach fünf Jahren Alterungsprozess belächelt, sieht Paschitnows Erfindung in all ihrer Abstraktion immer noch wunderschön aus."
Diese Schönheit fällt beim Spielen jedoch kaum auf. Beim Auf- und Ineinander-Stapeln der immer schneller herabfallenden Steine hat man keine Augen für das abstrakte, niemals gleiche Ballett aus Farbe, Form und Bewegung. Die Steine drehen Pirouetten, wechseln die Seiten und bilden vom Zufall und dem Können des Spielers beeinflusste Muster. All das entgeht einem. Mehr noch: Man will diese Mosaiken eigentlich gar nicht sehen, denn die bunte, sich nach und nach auftürmende Steinmauer sagt einem, dass man nicht in der Lage war, die untersten Schichten schnell genug abzutragen.
Um die Schönheit von „Tetris" zu begreifen, sollte man also einem andere Menschen beim „Tetris"-Spielen über die Schulter schauen. Oder man macht es wie die Programmierer von bitbar.org und lässt den Computer spielen. Das hypnotische Resultat ist unter
http://www.bitbar.org/tetris/cake.html?fields=8 zu bewundern.
Ich liebe den Moment bei Tetris, ab dem man gar nicht mehr nachdenken muss. Irgendwo passt der gerade herunterfallende Stein immer, das ist dann so etwas wie Zen-Stapeln. Wie in einer Art 8-Bit Trance sitz ich dann gebannt vor dem Gameboy, wie von Zauberhand gelenkt drücke ich nach unten und der Stein knallt mit voller Wucht… daneben. Wieder verschätzt, Spiel zuende, der Gameboy quäkt, „Please try again <3“ und ich starte die nächste Runde.
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