Olivers Top 5

Platz 5: „Infamous“ (Sucker Punch, PS3) Spiele, in denen man die Wände hoch ging und anderen Leuten aufs Dach stieg, gab es in diesem Jahr viele: „Prototype“, „Assassin’s Creed 2“, „Saboteur“... Urban Freeclimbing war der Gaming-Trend 2009. Aber so leichtfüßig wie in „Infamous“ war man sonst nirgends unterwegs. Ein gutes Beispiel dafür, wie Videospiele uns das Unmögliche erleben lassen. Und zudem ein wirksames Hausmittel gegen Höhenangst. Platz 4: „Fallout 3: The Pitt“ (Bethesda, Xbox 360 / PS3 / PC) Mit dem Add-On „The Pitt“ für „Fallout 3“ holt man sich ein wunderschönes Stück Hölle auf die Konsole: In den Ruinen von Pittsburgh dient der Mensch nur noch den Maschinen: Riesige Metallpressen geben den Takt an, aus rostigen Rohren zischt der Dampf, und über all dem ragt ein offensichtlich von einem Wahnsinnigen zusammen gezimmertes Stück Industriearchitektur in den giftig glühenden Himmel. Ein Traum. Platz 3: „The Path“ (Tale Of Tales, PC) Die Werke des Independent-Studios Tale Of Tales bewundere ich wegen ihres verspielten, schnörkeligen und vielschichtigen Zeichenstils und ihrem Mut zum Experiment. Die Rotkäppchen-Variation „The Path“ ist nicht nur die beste Märchenwald-Simulation aller Zeiten, sondern auch der fröhlich winkende Abschied von so lästigen Videospiel-Dogmen wie dem Highscore und dem Geschwindigkeitswahn. Platz 2: „AaaaaAAaaaAAAaaAAAAaAAAAA!!!“ (Dejooban, PC) Andererseits: Geschwindigkeit und das Sammeln von Punkten kann süchtig machen! Immer dann, wenn ich vor dem Rechner sitze und eigentlich etwas wichtigeres machen sollte – zum Beispiel einen GEE-Beitrag schreiben –, stürze ich mich viel lieber von den ins Nichts gebauten Gebäuden in „Aaaaa...“. Der freie, zielgerichtete Fall als Spielprinzip: Mein Geheimtipp 2009. Platz 1: „Persona 4“ (Atlus, PS2) Ganz ehrlich? Seit „Silent Hill 2“ war ich von keinem Spiel so berührt und besessen: „Persona 4“ nimmt glaubhafte, sympathische Figuren und wirft sie in eine Welt, die auf den ersten Blick bizarrer und surrealer nicht sein könnte, die Protagonisten letztendlich aber nur mit den Schattenseiten ihrer eigenen Persönlichkeit konfrontiert. 100 Stunden Videospielkunst, die jedem Zweifler den Glauben an bedeutsames Gamedesign zurückgeben. [nggallery id=13]
von Oliver Klatt / Dezember 29th, 2009 / 1 Kommentar

1 Kommentar

  1. eddos sagt:

    ganz ehrlich gesagt hätte ich nicht mal im Geemag zu hoffen gewagt, Menschen dererlei Natur zu finden, die Persona 4 als ihr persönliches Jahreshighlight ansehen.
    dito!