Gestern bekam die GEE-Redaktion Besuch von Aerosoft. Mit im Gepäck: der Ende April erscheinende „
Train Simulator – Railworks 2010“ für den PC. Nach dem Entwicklungsstopp von Microsofts zweitem „Train Simulator“ im vergangenen Jahr wollen nun die Paderborner mit ihrer gleichnamigen Simulation aufs Erfolgsgleis fahren.
Ein komplexes, originalgetreues Signalsystem für die Ruhr-Sieg-Strecke (Hagen – Siegen), deutsche E-Loks und eine große Tender-Dampflok – von diesen Qualitäten des neuen Simulators durften wir uns bereits überzeugen. Laut Entwicklern dauerten allein der Bau und das Design einer Lokomotive zwei bis drei Monate – und die investierte Zeit sieht und hört man der Zugsimulation an: Ob großspurige Dampflok, Diesel- oder E-Lok – innen wie außen scheint an alles gedacht worden zu sein. Jeder Griff, Hebel und Knopf, der sich am Original findet, hat seine digitale Entsprechung. Abgefahren: Mit der Hardware
Raildriver Desktop können diese Steuerelemente sogar haptisch realitätsnah bedient werden.
Die hübschen Landschaften entlang der Strecken können wir auf fünf realen Routen und vier den Köpfen der Entwicklern entsprungenen Varianten betrachten. Um das Frustpotenzial bei Einsteigern gering zu halten, können Spieler den Realismusgrad der Simulation variieren. Wenn gewollt, zeigt sich der Simulator bei überhöhter Geschwindigkeit, Nichtbeachtung von Signalen und anderen Eisenbahner-No-Gos also gnädig.
Und das Schönste: Per Editor können nicht nur eigene Fahrpläne erstellt und Gleise verlegt, sondern auch Objekte und Umgebungen verändert werden. Vermisst der Eisenbahnverrückte also einmal ein Detail an seiner Hausstrecke, etwa die uralte Eiche an der Bahnhofsstraße, kann diese im Nu hinzugefügt werden. Die kommerziellen Add-on-Hersteller, die bisher für Microsofts „Train Simulator“ entwickelt haben, sind bereits auf den neuen Zug aufgesprungen. Und auch die Freeware-Community dürfte nicht lange auf sich warten lassen.
Die Fahrkarte für die Zugsimulation kann ab dem 30. April für rund 46 Euro gelöst werden.
Hagen-Siegen. Herrliche Strecke. Da kommen Erinnerungen hoch wie Galle. Man schaut aus dem Fenster und sieht die Kehrseite des Sauerlands. Hagen ist die zweithässlichste Stadt der Welt. Nur Siegen ist schlimmer. Als hätten sich Baumärkte zum Sterben in die Berge zurückgezogen.
Der Spruch mit den Baumärkten ist aber auch schon alt… ist ja schon schlimmer, als Verlieren.
Wer sich dennoch die gruselige Bahnstrecke antut, darf gerne in Siegen Weidenau aussteigen und mich virtuell besuchen -.-