Hackantrieb

Hackantrieb

Während die offiziellen Spiele für Kinect enttäuschen, designen Hobbyentwickler spannende Anwendungen für Microsofts Bewegungssteuerung. Wir zeigen die besten und lassen uns von einem Künstler erklären, wie das Hacken funktioniert Kinect hat tatsächlich Bewegung in den Markt gebracht: Microsoft machte im Januar Schlagzeilen mit mehr als acht Millionen verkauften Exemplaren. Weniger Aufsehen erregten allerdings die bisherigen Spieletitel, die durch die Bank mindestens konservativ, wenn nicht gar öde ausfallen. Die spannendsten Dinge, die man auf Kinect in der letzten Zeit gesehen hat, stammen von Hobbyprogrammierern, die eine geknackte Version der Bewegungssteuerung nutzen. Wobei angemerkt werden muss, dass oft ein großer Unterschied zwischen einem Hobbyprogramm und einem ausgereiften Produkt besteht. Viele der hier vorgestellten Hacks sind reine Demonstrationen einer außergewöhnlichen Idee. Microsoft dürfte streckenweise ähnliche Studien in der Schublade haben. Die von der Firma aus Redmond geduldeten und meist gratis im Netz verfügbaren Programme laufen nur auf PC, Mac oder Linux, da auf der Xbox 360 keine eigene Software installiert werden kann. Manche von ihnen ermöglichen die Kinect-Steuerung von Software wie Powerpoint, einem Betriebssystem wie Windows 7 oder Spielen wie „Left4Dead”, „World Of Warcraft“ und „Call Of Duty” – letzteres in Kombination mit einer Wii-mote. Andere erschaffen etwas ganz Neues, nutzen Kinect in der Forschung oder machen damit Kunst und Theater. Vorhang auf!

Minority Kinect

Oft wurde Kinect in Presseartikeln mit einer Szene im Film „Minority Report“ verglichen, in der Tom Cruise mit seinen Händen durch holografische Menüs stöbert. Dieser Hack löst das Versprechen ein: Mit den leuchtenden Fingerkuppen lassen sich hier Dokumente und Bilder auswählen, vergrößern und drehen. [Link]

Luftgitarren-Hero

Schon bevor es Kinect gab, arbeitete Chris O’Shea an einer Luftgitarrensimulation mit einer einfachen Webcam. Der Spieler hält mit einer Hand den imaginären Griff und haut mit der anderen in die Saiten. Sieht trotz der Beschränkung auf einfache Akkorde wie ein ziemlicher Spaß aus. [Link]

Fingerpuppe

Es ist nicht mehr als eine kleine, statische Demo der Künstlergruppe „I/O Design“, die weltweit interaktive Installationen ausstellt. Und es hat auch nicht mehr als einen Tag gedauert, sie zu programmieren. Doch das Konzept ist so wundervoll, dass wir kaum erwarten können, bis es jemand im großen Stil umsetzt: Der Spieler formt vor der Kamera wie bei einem Schattenspiel Figuren mit seiner Hand. Kinect macht daraus ein Tier, das sich bewegt und seinen Schnabel öffnet. [Link]

Menschliche Blumen

Die Software des Designers Matt Bell erlaubt es, mehrere Aufnahmen mit der Kinect-Kamera übereinanderzulegen. Zeitlich versetzt abgespielt multiplizieren sich so in einem Video die Körperteile seiner Freundinnen beim Yoga zu Blumen, oder sie sehen mit mehreren Armen aus wie die indische Göttin Kali. [Link]

Super Kinect Brothers

In dieser Nintendo-Adaption steuert man Super Mario durch Bewegungen. Ein Hüpfer lässt ihn springen. Durch eine Verzögerung bei der Übermittlung scheinen selbst einfache Level zu fordern. Aber die Technik würden wir gerne in einem langsamen Indie-Plattformer wie „Braid“ sehen. [Link]

Kinect zu Flugscharen

Shawn Sims von der amerikanischen Technologie-Forschungsgruppe Sy-Lab hat ein Programm für Kinect entwickelt, in dem durch Gesten ein kleiner Hubschrauber ferngesteuert werden kann. Das sieht aus, als würde man zaubern. Das Programm kann hier zusammen mit anderer Kinect-Software frei heruntergeladen und weiterentwickelt werden. [Link]
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von Heiko Gogolin / Februar 5th, 2011 /

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