Alles aus ‘Game’

Falsche Fährte

„Du musst die Leertaste drücken, um zu springen.” Buchstabe für Buchstabe erscheint die Mitteilung über dem Kopf des Pixelhelden. Jeder untermalt mit einem piepsenden Laut. Die Leertaste gedrückt - doch statt dem Sprung folgt ein Knall. Der Avatar mit dem Kapuzenpullover ist explodiert. Anfang des Jahres haben Indiegame-Designer beim Global Game Jam innerhalb von 48 Stunden Spiele programmiert. Kyle Pulvers Game „Depict1” ist eines der Ergebnisse des Wettbewerbs und jetzt endlich als Flash-Game spielbar. Darin manövriert der Spieler den Helden durch über 30 Level. Begleitet wird er dabei durch die Hinweise eines ominösen Helfers. Schnell wird aber klar, dass dem nicht zu trauen ist und nur die genau  gegenteiligen Aktionen die Rätsel lösen. Hat man sich gerade auf diese Vorgehensweise eingelassen, ändert der Beobachter wieder sein Verhalten und gibt auch mal die richtigen Hilfestellungen. So wird „Depict1” schnell zum Verwirrspiel - und der Spieler zum Spielball.
von Christian Neeb / August 11th, 2010 / 2 Kommentare

Sieben Tage 500 Köpfe

Dass Browserspiele in der Regel viel schneller fertig werden als Triple A-Blockbuster ist hinlänglich bekannt. Der Hamburger Hersteller Bigpoint versucht, das Tempo diese Woche auf die Spitze zu treiben: Von heute an entsteht in der so genannten „Dreamweek“ ein komplettes Spiel, das kommenden Sonntag bereits online veröffentlicht werden soll. Dafür legen bis auf eine Notbesetzung alle 500 Mitarbeiter ihre normale Arbeit nieder und arbeiten ausschließlich an diesem Game. Und zwar jeder in dem Bereich, in dem er schon immer mal reinschnuppern wollte: So können PR-Manager sich im Game Design verwirklichen und Programmierer die Grafik erstellen. In den vergangenen Wochen wurden dafür 30 Spielkonzepte eingereicht und in einer firmeninternen Abstimmung das beliebteste ausgewählt. GEE wünscht viel Spaß beim Jobhopping! http://www.bigpoint.com
von Heiko Gogolin / August 2nd, 2010 / 2 Kommentare

Hörspiel

„The Building" heißt der Song von Jesse Stiles, zu dem die italienischen Game-Designer Molleindustria ein Spiel entwickelt haben. Ein richtiges Spielziel gibt es bei „Inside a Dead Skyscraper" nicht, aber seinen Zweck als Untermalung der Musik erfüllt es perfekt. Wie ein Schwimmer bewegt sich die Spielfigur im Himmel zwischen Hochhäusern, liest mit einem Spezialgerät die Gedanken von Passanten und stößt an den Rand seines Universums. Inside a Dead Skyscraper
von Moses Grohé / Juli 23rd, 2010 /

Hervorragend

Die vergangene Woche stand für Videospieler ganz im Zeichen der Electronic Entertainment Expo, kurz E3. Wir zeigen euch, welche der dort vorgestellten Spiele es uns besonders angetan haben und präsentieren euch dazu noch die passenden Trailer. Kid Icarus Uprising (Nintendo / 3DS) Statt den Nachfolger des DS mit einem neuen „Mario”-Spiel auf den Markt zu bringen, schickt Nintendo Flattermann Pit. Nach fast zwanzig Jahren Wartezeit gibt es endlich den Nachfolger zu „Kid Icarus”. Allein das wäre schon Grund genug, den 3D-Handheld zu kaufen. Metal Gear Solid: Rising (Konami / Xbox 360, PS3) „Lightning Bolt Action” statt „Tactical Espionage Action”. Vergessen ist der blasse Schleicher aus „Metal Gear Solid 2”. Raiden ist jetzt eine bionische Kampfmaschine, deren Schwert alles zerteilt: Roboter, Autos, Soldaten und sogar Betonwände. Kirby's Epic Yarn (Nintendo / Wii) Auf ein „Kirby”-Spiel mussten wir nicht so lange warten, wie auf „Kid Icarus”. Trotzdem war die rosane Knutschkugel viel zu lange vom Bildschirm verschwunden. Jetzt kommt sie wieder, ganz aus Garn in einer Welt aus Wolle. Flauschiger geht's nicht. Child Of Eden (Ubisoft / Xbox 360, PS3) Kaum ein anderes Game lässt erahnen, wozu die Microsofts Bewegungssteuerung Kinect in der Lage ist. Im Spiel von „Rez”-Erfinder Tetsuya Mizuguchi verschmelzen Bewegungen mit dem Farbrausch auf dem Bildschirm und den Beats zum synästhetischen Rausch. Rayman Origins (Ubisoft / XBLA, PSN, WiiWare, iPad) Rayman macht es Sonic gleich und besinnt sich auf die Erfolgsperspektive seiner Anfangstage - und die ist zweidimensional. In „Origins” springt und rennt der Gelenklose durch handgezeichnete Level, die vor durchgeknalltem „Raving Rabbids”-Humor sprühen. El Shaddai: Ascension of the Metatron​ (Ignition / Xbox 360, PS3) Games mit religiösem Inhalt erleben seit „Bayonetta” und „Dante's Inferno” eine Renaissance. Der Engelbrawler von „Okami”-Designer Takeyasu Sawaki trägt seiner transzendentalen Thematik auch grafisch Rechnung: „Devil May Cry” trifft „Love” - himmlisch schön.
von Christian Neeb / Juni 22nd, 2010 / 6 Kommentare

Horizont-Erweiterung

In den achtziger Jahren hatten Videospiele vor allem eine Stoßrichtung: Von links nach rechts. Der spanische Indi-Entwickler Locomalito, verantwortlich für den Ego-Pixel-Shooter „8bit killer“, zollt der starren Perspektive nach drei Jahren Entwicklung jetzt mit seinem Spiel „Hydorah“ Respekt. Der Sidescroller sieht auf den ersten Blick aus wie ein Nachfolger zu „R-Type“ und orientiert sich auch im Schwierigkeitsgrad am Jahrzehnt der an die Wand geschmissenen Gamepads. Wer sich aber einmal in die Fänge dieses Spiels begibt, kommt nicht so leicht vom Rechner los. Der Soundtrack von Gryzor87 treibt mit Synthie-Klängen mächtig nach vorn und immer skurrilere Gegner decken das Raumschiff des Spielers mit Schüssen ein. Selbst mit aufgerüsteten Waffen am Gleiter bleibt in diesem Spiel nur ein Weg, um die Level zu meistern: Jeden Winkel auswendig zu lernen. Dann stellt sich auch der Effekt ein, den Locomalito mit den Worten beschreibt: „Es kann sehr schwierig werden, aber mit jedem bewältigten Level kommt der Ruhm.“ Zum kostenlosen Download geht es hier.
von Christian Neeb / Juni 11th, 2010 / 2 Kommentare

Cross-Bro-Naut

Wie wohl ein Gamedesigner aussieht, wenn er seine eigene Kreation spielt? So: Das folgende Video zeigt den Programmierer Jay Pavlina, während er die ersten fünf Level seines Games „Super Mario Bros. Crossover” spielt. Dabei stellt er nicht nur Techniken vor, um die Welten zu meistern, sondern zeigt auch Schnitzer, wie verschwindende Hauptcharaktere. Im Flash-Game „Super Mario Bros. Crossover" können statt Mario auch Samus Aran aus „Metroid”, Link aus „Zelda” oder Bill aus „Contra" durch sämtliche Level des Klassikers „Super Mario Bros." gesteuert werden. Der Clou: Pavlina hat alle Spezialfähigkeiten der Charaktere ins Spiel portiert, und die Gumbas können jetzt nicht nur mit Sprüngen auf den Kopf malträtiert werden, sondern auch mit dem „Mega-Man”-Blaster und der Peitsche aus „Castlevania”. Und so spielt und flucht der Schöpfer...
von Christian Neeb / Juni 8th, 2010 /

Gelbfieber

Kurz vor dem Wochenende springen wir schnell noch auf den „Pac-Man hat Geburtstag"-Zug auf. Am 22. Mai vor 30 Jahren wurde der erste Automat mit dem gelben Nimmersatt in Japan aufgestellt. Um das Jubiläum angemessen zu zelebrieren, hatte Google sein normales Startseiten-Logo kürzlich gegen ein spielbares Pac-Man-Labyrinth in der Form des Google-Schriftzugs getauscht. In den 48 Stunden, in denen das Spiel auf der Startseite zu sehen war, haben Menschen auf der ganzen Welt zusammengerechnet knapp 5 Millionen Stunden mit der Spielerei verbracht. Wem das nicht reicht, oder wer das alles verpasst hat, findet das Spiel nun ständig unter www.google.com/pacman/.
von Moses Grohé / Mai 28th, 2010 /

Ein Triumph!

Zur feierlichen Einweihung der Downloadplattform Steam für Apple Macintosh-Computer hat man beim Independent-Studio Valve die Spendierhosen angezogen. Den First-Person-Puzzler „Portal” – schlichtweg eines der besten Spiele aller Zeiten – kann man sich bis zum 24. Mai kostenlos für Mac und PC herunterladen. Und zwar hier.
von Oliver Klatt / Mai 13th, 2010 / 4 Kommentare

Hi-Endklänge

Die Musik-Untermalung von Bethesdas „Fallout 3” ist zu pompös geraten. In einem Fantasy-Game wie „Oblivion” mögen orchestrale Klänge im Stil großer Hollywood-Filme angebracht sein, in einem Endzeitrollenspiel sind sie es nicht. Das hat auch der Komponist Mark Morgan begriffen, der Ende der neunziger Jahre den Soundtrack zu „Fallout” und „Fallout 2” komponierte. Seine Musik verleiht den Orten des Ödlands Persönlichkeit. Tribal- und Ambientklänge untermalen die Reise zu Siedlungen und Verbrecherlagern im radioaktiv verseuchten Wüstensand. An technologisch geprägte Stätten wie den Vaults und Militärbasen erklingen Industrial-Sounds. Das Knarzen statischer Entladungen und indigene Gesänge brechen immer wieder in die Stücke ein und verdeutlichen den Fall einer hochtechnologisierten Welt zurück in die Stammeskultur. Der Wechsel zwischen kraftvollen Passagen und minimalistisch gesetzten Geräuschfetzen lässt die Beklemmung der zerstörten Welt fühlbar werden. Kurzum: Mark Morgans Score zur „Fallout”-Reihe ist ein Meisterwerk der Videospiel-Musik. Nun hat der Komponist den Soundtrack der ersten beiden „Fallout”-Titel neu gemastert und hier in bester Qualität zum freien Download gestellt. Unser Tipp: Die Musik auf die Festplatte eurer Konsole ziehen und bei der nächsten Partie „Fallout 3” abspielen.
von Christian Neeb / Mai 11th, 2010 / 2 Kommentare

Heilig’s Blechle

Im letzten Jahr feierte die Marke „BattleTech” ihren 25. Geburtstag. Im „BattleTech”-Universum werden Kriege mit riesigen Kampfmaschinen ausgetragen, den sogenannten „BattleMechs". Neben den Brett- und Kartenspielen zur Serie wurden auch eine Reihe von Computerspielen veröffentlicht - die Bekanntesten von ihnen unter dem Namen „Mechwarrior”. In ihnen liefern sich Spieler Schlachten in selbst gestalteten Kampfrobotern, die mit Waffensystemen wie Lasern und Raketenwerfern ausgestattet werden. Damit gilt es, die gegnerische Maschinen und ihre Piloten auszuschalten. Besonders im Multiplayer-Modus ist „Mechwarrior” ein hartes Brett, das eine Menge Strategie erfordert, um dem Gegenspieler auf's mechanische Kreuz zu legen. Etwas verspätet gibt es zum Jubiläum jetzt die Möglichkeit einen Serienklassiker umsonst zu erleben. „Mechwarrior 4” steht hier zum kostenlosen Download bereit. Ein dickes Dankeschön an Rechteinhaber Microsoft und Studio Mektek, das den Titel von 2000 für neue Rechner auf Kurs gebracht hat. Ab ins Cockpit!
von Christian Neeb / Mai 6th, 2010 / 1 Kommentar