KREUZFEUER: Zukunft! Sofort!

von Volker Hansch / Februar 9th, 2014 / Keine Kommentare

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Wir schreiben das Jahr 2005. Die Next-Generation-Konsolen sind auf dem Markt. Hier einige Pressestimmen:

PS3 – aufgemöbeltes Design. Ein Überraschungsgast auf der Internationalen Möbelmesse in Köln erobert die Herzen der Designer. „Wir wollen unsere bisherigen Kompetenzen ausbauen“, antwortete ein PR-Manager der verwirrten Presse auf die Frage, warum Sony seine PS3 auf einer Möbelmesse vorstellt, aber die Games Convention schneidet. Steht man vor der neuen Konsole, erledigen sich alle Fragen. Stardesigner Philippe Starck hat den kleinen schwarzen Plastikkasten zur Multimedia-Kommode ausgebaut. Das Design-Statement aus massivem Tropenholz gibt es selbstverständlich als Portable mit Rollen oder im Retro-Style mit integriertem Bücherregal. Ein Redakteur von „Schöner Wohnen“ bringt es auf den Punkt: „Ohne eine PS3 sehen Wohnzimmer irgendwie scheiße aus.“ Sogar Modedesigner steigen auf den Hype ein. Auf den diesjährigen Modenschauen in Mailand wurden auf den Laufstegen ausschließlich Tischdecken für die Edelkonsole präsentiert.
Und wie spielt sich die neue PS3? Wer diese Frage beantworten kann, hat nicht verstanden, worum es bei diesem Objekt geht. Aber im Ernst: 3,2 GHz RAMSpeicher, 256 MB XDR-Ram, Multiprozessor-Cell-Technologie von Toshiba, 2,4 – 4 GHz CPU- Taktfrequenz, 16 Milliarden Pixel pro Sekunde Füllrate, Blue Ray Laser, Abwärtskompatibilität bis zur PSone

Xbox2 – „kleine“ Atomwaffen. Spätestens als sich vor drei Tagen ein Zwölfjähriger beim „Metal Gear Solid 7“-Daddeln aus Versehen in den Computer des FBI gehackt hat, wissen wir: die Xbox2 ist der leistungsstärkste Super-Computer, der jemals gebaut wurde. Seit Tagen stehen Millionen PC-User vor den Müllhalden Schlange, um ihre hoffnungslos veralteten Dosen zu verschrotten. Die NASA hat bereits damit begonnen, ihre alten Boardcomputer durch die High-Tech-Konsole zu ersetzen. Astronauten trainieren die Marslandung per Xbox-Controller. Ein Feature der neuen Xbox erregt die Aufmerksamkeit der Massen besonders: zu jeder High-End-Konsole spendiert Microsoft ein Stück südamerikanischen Regenwald. Über den extra zum Launch in die Umlaufbahn geschossenen Satelliten können die Daddler dann per Xbox live vom heimischen Bildschirm aus Wildtieren mit – wie Pressesprecher betonten – „kleinen“ Atomwaffen die Hucke vollschießen.
Als die Grünen aufgrund dieser Tatsache das Erscheinen der Konsole in Deutschland verhindern wollten, kaufte Bill Gates sie kurzerhand auf und machte den Laden dicht. Joschka Fischer hängt in diesem Moment über einem Exemplar des Handbuchs „Java für Dummies“, um ein Spiel zu programmieren, in dem es darum geht, den Regenwald wieder aufzuforsten. Aber im Ernst: Projektname „Xenon“, Grafik-Prozessor von ATI, South Bridge Chips von SiS

GameCube2 – ein Würfel wird rund. Endlich! Der GameCube2 ist draußen. Erstmalig in der Geschichte der Videospielkonsole zeltete eine Kindergartengruppe aus Münster ein Wochenende vor einem großen Elektro-Store in Tokio. Die kleinen Münsteraner wollten die Ersten sein, die das neue Spielzeug in ihren Zimmern stehen haben. Logisch. Für die Entwicklung des zweiten Spielewürfels hat der Games-Gigant Nintendo mit dem Plüsch-Patron Steiff kooperiert. „Eine wichtige Präferenz für uns war es, keine verschluckbaren Teile am Gerät zu haben, um auch das Marktsegment der Unter-Dreijährigen für uns zu erschließen“, berichtet Nintendo-Präsident Satoru Iwata. „Es erschien uns am sinnvollsten, den neuen GameCube vollständig mit Stoff zu beziehen.“ Und tatsächlich hat der neue Konsolen-Clou keine Ecken und Kanten. Das Plüschei liegt weich und sicher in Kinderhand und wenn man es dreht, macht es Bärengeräusche. In Japan wird das Gerät schon jetzt als Kultgegenstand gehandelt – auf Kindergeburtstagen und Teddysammelbörsen. Aber im Ernst: Bis Redaktionsschluss ließ Nintendo nichts durchsickern

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