Visionen: Wie sehen Videospiele in 15 Jahren aus? Spiele-Entwickler blicken in die Zukunft

von Volker Hansch / März 16th, 2014 / Keine Kommentare

Schöne Aussichten

Vor 15 Jahren machten Videospiele noch tüdelüt biep biep. Heute sehen sie fast schon aus wie die Wirklichkeit.Aber wie werden Videospiele in 15 Jahren sein? GEE hat sieben Entwickler nach ihren Zukunftsvisionen gefragt.

01 Will Wright „Die Sims“, „Sim City“

Will-Wright--Die-Sims--Sim-City

„In 15 Jahren wird es keine vorprogrammierten Spiele mehr geben. Es wird auch keine festgeschriebene Handlung mehr geben. Die meisten Spiele werden auf Algorithmen basieren, die einen bestimmten Rahmen geben. In diesem Rahmen ist dann alles möglich. Zum Beispiel werden Städte in Spielen von Menschen bevölkert sein, die nicht mehr auf programmierten Wegen gehen, sondern ihr eigenes Leben leben.“

02 Ted Price „Spyro“, „Ratchet&Clank“

Ted-Price--Spyro--Ratchet-and-Clank

„In 15 Jahren wird es keinen Unterschied mehr zwischen Spielen und der Realität geben. Wenn dich ein Entwickler in ein brennendes Raumschiff, auf die Spitze des Mount Everest oder in ein römisches Kolosseum 100 Jahre vor Christus stellen will, dann wirst du glauben, du bist genau da. Der Schlüssel liegt in einer Revolution der Spiele-Peripherie. Vergiss Fernseher oder Controller. Wir reden von Helm-Displays und Geräten, die dich die Spiele fühlen lassen. Mein persönlicher Traum ist es, nach der Arbeit ein paar Drachen abzuschlachten, statt ins Fitness-Center zu gehen. Stell dir vor, du hast optische Sensoren, die deine Bewegungen registrieren (Eye Toy ist erst der Anfang!), ein Helm-Display und eine haptische Vorrichtung, die dich denken lässt, dass du wirklich ein Schwert in der Hand hältst. Mit diesen Geräten wäre alles schon verdammt realistisch. Und deine Einrichtung vermutlich hin. Wenn du das vermeiden willst, entscheidest du dich einfach für die Gehirnwellenübertragung und bleibst auf dem Sofa sitzen. Helm-Displays waren vor zehn Jahren eine Mode-Erscheinung, aber ich bin mir sicher, dass sie zurückkommen werden, weil sich die Display-Technologie rasend schnell entwickelt. Zumindest, bis die Gehirnwellenübertragung auch für Spiele funktioniert. Dann kann der Spieler total in die virtuelle Welt abtauchen. Genau das ist ja das Ziel von Entwicklern. Okay, die Spiele von heute sehen fast fotorealistisch aus. Aber wie real kann das Spielerlebnis werden, wenn die Umgebung die Größe des Fernsehbildschirms hat?“

03 Peter Molyneux „Populous“,„Syndicate“ und „Black&White“

Peter-Molyneux--Populous--Syndicate--Black-and-White

„Die Welten in Videospielen werden immer größer. Spiele wie GTA haben den Weg gezeigt. In 15 Jahren wird es Spielewelten geben, die in ihrer Dimension als virtueller Ort nicht mehr greifbar sind. Dann wird San Francisco in einem Spiel nicht mehr von der realen Stadt zu unterscheiden sein.“

04 David Braven „Dog’s Life“

„Eins ist klar. Schon heute ist es nicht mehr die Grafik, die ein gutes Spiel ausmacht, sondern der Inhalt. Diese Bewegung wird sich fortsetzen. Ich glaube, dass durch immer höhere Rechenleistung echte künstliche Intelligenz in Videospiele einziehen wird. Die Interaktion zwischen Spieler und anderen Figuren wird nicht mehr auf einem so niedrigen Level wie Töten stattfinden, sondern eher sozialer Natur sein. Es wird echte Gespräche mit virtuellen Charakteren geben. Eine Kamera erfasst die Körpersprache oder die Mimik des Spielers und das virtuelle Gegenüber reagiert darauf.“

05 Rand Miller „Myst“, „Myst: Exile“, „Uru: Ages beyond Myst“

Rand-Miller--Myst--Mys-Exile--Uru-Ages-beyond-Myst

„In der Zukunft wird sich alles um Online drehen. Es geht darum, die Möglichkeiten einer schnellen Breitband-verbindung innovativ und kreativ zu nutzen. Die Möglichkeit einer globalen Verbindung wird in heutigen Spielprinzipien nicht umgesetzt. Die Online-Spiele von heute kratzen gerade mal an der Oberfläche.“

 

 

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