Kirby und das magische Garn

Kirby und das magische Garn

Süß, rund und gefräßig: So kennen wir Kirby seit seiner Geburt auf dem Gameboy vor knapp zwei Jahrzehnten. Nun bekommt die rosa Lustkugel nach langer Zeit endlich wieder ein großes Spiel spendiert Wii | Entwickler Hal Laboratory, Good Feel | Publisher Nintendo | Termin 25. Februar 2011 | Preis 45 Euro | USK frei | Spieler 1–2 Alles beginnt mit einer Tomate. Als Kirby die saftige Frucht während eines Spaziergangs durch seine Heimat, das Traumland, entdeckt, kann er nicht an sich halten und verschlingt sie am Stück. Hätte er mal lieber genau hingesehen. Dann hätte er bemerkt, dass sie aus rotem Garn gewebt war. Nur konsequent also, dass ihm nun der finstere Zauberer Grimmgarn erscheint und ihn in eine Welt entführt, die ihrerseits komplett aus Stoff und Zwirn gestrickt ist. In diesem Textilreich macht Kirby die Bekanntschaft des Prinzen Plüsch, der ihn bittet, sich auf die Suche nach dem magischen Faden zu begeben, mit dem sich das von Grimmgarn in acht Teile aufgespaltete Land wieder zusammennähen lässt. Das klingt durchgeknallt, ist aber auch nicht verrückter als ein Trip durch Marios Pilzkönigreich. Materialbedingt gibt sich diese Parallelwelt jedoch um einiges freundlicher. Wälder aus flauschigem Filz und aus Watte gebildete Schneelandschaften wirken offenbar besänftigend aufs Gemüt: Auch wenn sich die aus reiner Schurwolle gesponnenen Einwohner Kirby gegenüber gern kämpferisch zeigen, passiert es nicht selten, dass sie sich auf Patrouille verträumt die Augen reiben und einschlafen. Um sie aus dem Weg zu räumen, rollt Kirby, der seine Kugelform gegen eine aus rosa Garn nachgezeichnete Kontur seiner selbst eingetauscht hat, die liebenswerten Aggressoren einfach zu kleinen Wollknäueln auf. Die kann er anderen Textilmonstern entgegenschleudern oder dazu benutzen, Hindernisse verschwinden zu lassen, um an Schätze zu gelangen. In beinahe jedem der 50 Level wechselt Kirby zudem die Gestalt. Dann wird er zur Rakete, zum Sandbuggy oder zu einem surfenden Pinguin – und das Spiel zum Spaceshooter oder zum Funracer. Das überrascht jedes Mal aufs Neue, und man erkennt, wie eng Staunen und Spaß miteinander verknüpft sind. Allein Endgegner wie ein Garn speiender Drache mit Knopfaugen oder Kirbys an Fäden zappelnder Erzfeind König Dedede wecken erst einmal Aggressionen. Hat man jedoch durchschaut, wie die Bosse gestrickt sind, sind auch sie recht schnell bezwungen. Überhaupt ist das Spiel die Antithese zu Sadomaso-Games wie „Super Meat Boy“. In vielen Jump’n’Runs dämpft die Angst vor dem Spieltod die Freude am Herumhüpfen und Ausprobieren. Nicht so in „Kirby und das magische Garn“, denn der kleine Kerl ist unsterblich. Stürzt Kirby in die Tiefe beim Versuch, eine besonders vertrackte Stelle der Spielarchitektur zu überwinden, oder wird er doch einmal von einem seiner Gegner vorübergehend außer Gefecht gesetzt, verliert er lediglich einen Teil der glitzernden Steine und Sterne, die es in jedem Level zu sammeln gilt. Das beugt Frustration bei jüngeren Spielern vor und spornt vom Ehrgeiz Getriebene an, den Spielabschnitt erneut in Angriff zu nehmen, um die Höchstzahl an bunten Klunkern in die Endwertung zu tragen. Diese freundliche Kuschelwelt zu erkunden – ob allein oder im Coop-Modus mit Prinz Plüsch – erzeugt einen Zustand ständiger Euphorie, das Sammeln der Steine macht süchtig. Kurzum: verdammt guter Stoff! Für Freunde von „Little Big Planet“,, „Yoshi’s Story“, „Super Paper Mario“ Jetzt im GEE-Shop bestellen. [nggallery id=61]
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von Christian Neeb / Februar 15th, 2011 / 2 Kommentare

2 Kommentare

  1. Yaab sagt:

    bin sehr gespannt auf dieses spiel. habs schon seit monaten vorbestellt und nun steht der release direkt vor der tür. freue mich endlich mal wieder die eingestaubte wii anzuschmeißen! :-)

  2. dprask sagt:

    Das Letzte Kirby Spiel soll vor 20 Jahren erschienen sein ?!
    Gilt „Kirby Air Ride“ nicht als Kirby Spiel oder was ist los ? :-D