Gelbfieber

Kurz vor dem Wochenende springen wir schnell noch auf den „Pac-Man hat Geburtstag"-Zug auf. Am 22. Mai vor 30 Jahren wurde der erste Automat mit dem gelben Nimmersatt in Japan aufgestellt. Um das Jubiläum angemessen zu zelebrieren, hatte Google sein normales Startseiten-Logo kürzlich gegen ein spielbares Pac-Man-Labyrinth in der Form des Google-Schriftzugs getauscht. In den 48 Stunden, in denen das Spiel auf der Startseite zu sehen war, haben Menschen auf der ganzen Welt zusammengerechnet knapp 5 Millionen Stunden mit der Spielerei verbracht. Wem das nicht reicht, oder wer das alles verpasst hat, findet das Spiel nun ständig unter www.google.com/pacman/.
von Moses Grohé / Mai 28th, 2010 /

Strippenzieher

Der größte Reiz von Videospielen liegt in ihrer Interaktivität begründet. Spieler erleben nicht nur die Geschichte eines anderen, sie gestalten sie durch ihre virtuellen Handlungen selbst - im Gegensatz zur passiven Rezeption klassischer Unterhaltungsformen wie dem Theater. Das war jedenfalls bis jetzt so, denn die Produktion „Best Before / Rimini Protokoll", die an diesem Wochenende Europapremiere im Hebbel am Ufer-Theater in Berlin feiert, vermischt die beiden Erzählformen. Jeder der 200 Zuschauer ist mit einem Kontroller ausgestattet, der einen Avatar über die Leinwand auf der Bühne steuert. Die Aktionen des Publikums nehmen dabei Einfluss auf die Geschichte der Videospielwelt „Bestland”. Die Zuschauer entscheiden über gesellschaftliche und kulturelle Entwicklungen ihrer virtuellen Zivilisation, oder hopsen mit ihren kugelrunden Avataren einfach nur in die Luft. Begleitet wird die Mischung aus Lebenssimulation und Improvisationstheater von Experten wie der kanadischen Programmiererin Brady Marks, die auf der Bühne auf die Vorgaben des Publikums reagieren. Abgefahren und garantiert jeden Abend anders. Die Aufführungen finden vom 14. bis 16. Mai im HAU an der Stresemannstraße in Berlin statt. Karten und weitere Informationen gibt es hier.
von Christian Neeb / Mai 14th, 2010 /

Ein Triumph!

Zur feierlichen Einweihung der Downloadplattform Steam für Apple Macintosh-Computer hat man beim Independent-Studio Valve die Spendierhosen angezogen. Den First-Person-Puzzler „Portal” – schlichtweg eines der besten Spiele aller Zeiten – kann man sich bis zum 24. Mai kostenlos für Mac und PC herunterladen. Und zwar hier.
von Oliver Klatt / Mai 13th, 2010 / 4 Kommentare

Hi-Endklänge

Die Musik-Untermalung von Bethesdas „Fallout 3” ist zu pompös geraten. In einem Fantasy-Game wie „Oblivion” mögen orchestrale Klänge im Stil großer Hollywood-Filme angebracht sein, in einem Endzeitrollenspiel sind sie es nicht. Das hat auch der Komponist Mark Morgan begriffen, der Ende der neunziger Jahre den Soundtrack zu „Fallout” und „Fallout 2” komponierte. Seine Musik verleiht den Orten des Ödlands Persönlichkeit. Tribal- und Ambientklänge untermalen die Reise zu Siedlungen und Verbrecherlagern im radioaktiv verseuchten Wüstensand. An technologisch geprägte Stätten wie den Vaults und Militärbasen erklingen Industrial-Sounds. Das Knarzen statischer Entladungen und indigene Gesänge brechen immer wieder in die Stücke ein und verdeutlichen den Fall einer hochtechnologisierten Welt zurück in die Stammeskultur. Der Wechsel zwischen kraftvollen Passagen und minimalistisch gesetzten Geräuschfetzen lässt die Beklemmung der zerstörten Welt fühlbar werden. Kurzum: Mark Morgans Score zur „Fallout”-Reihe ist ein Meisterwerk der Videospiel-Musik. Nun hat der Komponist den Soundtrack der ersten beiden „Fallout”-Titel neu gemastert und hier in bester Qualität zum freien Download gestellt. Unser Tipp: Die Musik auf die Festplatte eurer Konsole ziehen und bei der nächsten Partie „Fallout 3” abspielen.
von Christian Neeb / Mai 11th, 2010 / 2 Kommentare

Feuer und Flamme

Knapp drei Minuten. 198 Sekunden. So lange dauern in der Regel zwei Kampfrunden in einem Spiel der „Street Fighter”-Serie. So lang ist auch der Kurzfilm „Street Fighter Legacy” von Joey Ansah und Anthony Wayne. Der Clip kombiniert filigrane Bewegung (Ansah war als Choreograf für die Kämpfe in „Das Bourne Ultimatum” verantwortlich) und akurat eingesetzte filmische Mittel wie Zeitlupen, Close-ups und Totalen. „Street Fighter Legacy” hat seinen mauen Hollywood-Konkurrenten aber nicht nur visuell etwas voraus. Er zwängt den Schlagabtausch nicht in ein künstliches Handlungskorsett wie die Machwerke mit Jean-Claude van Damme und Michael Clarke Duncan. Der Dialog in „Legacy” besteht hauptsächlich aus dem einzigen Wort, das in „Street Fighter” Bedeutung hat: „Hadouken”
von Christian Neeb / Mai 7th, 2010 / 4 Kommentare

Heilig’s Blechle

Im letzten Jahr feierte die Marke „BattleTech” ihren 25. Geburtstag. Im „BattleTech”-Universum werden Kriege mit riesigen Kampfmaschinen ausgetragen, den sogenannten „BattleMechs". Neben den Brett- und Kartenspielen zur Serie wurden auch eine Reihe von Computerspielen veröffentlicht - die Bekanntesten von ihnen unter dem Namen „Mechwarrior”. In ihnen liefern sich Spieler Schlachten in selbst gestalteten Kampfrobotern, die mit Waffensystemen wie Lasern und Raketenwerfern ausgestattet werden. Damit gilt es, die gegnerische Maschinen und ihre Piloten auszuschalten. Besonders im Multiplayer-Modus ist „Mechwarrior” ein hartes Brett, das eine Menge Strategie erfordert, um dem Gegenspieler auf's mechanische Kreuz zu legen. Etwas verspätet gibt es zum Jubiläum jetzt die Möglichkeit einen Serienklassiker umsonst zu erleben. „Mechwarrior 4” steht hier zum kostenlosen Download bereit. Ein dickes Dankeschön an Rechteinhaber Microsoft und Studio Mektek, das den Titel von 2000 für neue Rechner auf Kurs gebracht hat. Ab ins Cockpit!
von Christian Neeb / Mai 6th, 2010 / 1 Kommentar

Lesen für die Liebe

Bereits in der GEE 49 haben wir euch die irren Beziehungs-Shooter „Kissma” und „Koi2” des japanischen Game-Designers Party-Tencho ans Herz gelegt. Sein neues Werk „Munekyun” ist auf eine ganz und gar einnehmende Weise mindestens ebenso bekloppt. Diesmal treffen Mann und Frau – Kunde und Verkäuferin – in einer Buchhandlung aufeinander. Ein gezieltes, zaghaftes Berühren des Fingers der Buchhändlerin bringt ihre Hormone in Wallung. Power-Ups aus dem Bücherregal wiederum verwandeln den Schauplatz in eine Szenerie aus der umgebenden Literatur – und das hinterlässt natürlich mächtig Eindruck. „Munekyun”: Das Spiel zu den Frühlingsgefühlen 2010! Los geht's…
von Oliver Klatt / April 30th, 2010 / 1 Kommentar

Die Neunziger sind zurück!

Meine Hände umklammern krampfhaft die Griffe meiner Schwerter. Ich stehe mitten auf dem Schlachtfeld, von Angesicht zu Angesicht mit dem heranstürmenden Feind. Es müssen hunderte sein. Ich erkenne ganz weit hinten die gegnerischen Bogenschützen. Die bewaffneten Krieger und Reiter kommen immer näher. Mein Name ist Galen. Mein Ziel: Sie alle zu besiegen. „N3II: Ninety-Nine Nights II“ fackelt nicht lange. Nach einem kurzen Einstiegs-Film wird der Held Galen in einer mittelalterlich anmutenden Welt direkt auf das Schlachtfeld geworfen. Die Feinde sind zwar zahlreich, verfügen jedoch weder über spezielle Angriffe, noch eine effektive Verteidigung. Ein einziger Schlag von Galen kann locker dutzende von ihnen ausser Gefecht setzen. Und durch das Treffergewitter, das er auf seine Feinde niederprasseln lässt, wird der Combo-Zähler für die Statistik nach jedem überstandenen Level mächtig in die Höhe getrieben. In der Preview-Version, die diese Woche bei uns auf den Schreibtischen gelandet ist, gibt sich „N3II: Ninety-Nine Nights II“ als klassisches Hack'n'Slay Abenteuer. Gegner um Gegner tauchen aus dem Nichts auf und attackieren Galen von allen Seiten. Das Gameplay wird sporadisch durch Plattform-Einlagen, Puzzle-Spiele oder sehr lange Zwischensequenzen etwas aufgelockert. Es sind aber auch RPG-Elemente vorhanden. So gibt es verschiedene spielbare Charaktere, deren Fähigkeiten und Waffen man zwischen den Missionen aufpolieren kann. Doch der Hauptaspekt ist und bleibt der Live-Action Kampf. Obwohl „Ninety-Nine Nights II“ düsterer und erwachsener wirkt als der erste Teil, sind die Ähnlichkeiten nicht zu übersehen. Der Grafikstil und das Gameplay wirken seit dem letzten Spiel unverändert. Mit „N3II“ erwartet uns ein stärker auf den Kampf ausgelegtes „N3: Ninety-Nine Nights“ – auf den ersten Blick ohne große Verbesserungen, dafür mit einer neuen Story, neuen Charakteren und ganz ganz vielen Gegnern. Reinhauen!
von Volker Hansch / April 29th, 2010 / 1 Kommentar

Schicht im Schacht

Die Floppy-Disk gesellt sich bald zu den MCs, Datasetten, U-Matic- und VHS-Kasetten auf dem Medienfriedhof. Die japanische Zeitung „Mainichi Daily News“ berichtete letzten Samstag, dass sich Sony bis Ende März 2011 aus dem Markt für 3,5-Zoll-Disketten zurückziehen will. Schon letzten Monat stoppte der Elektronikriese den weltweiten Vertrieb der 3,5''-Diskette, mit Ausnahme von Japan, Indien und wenigen weiteren Regionen. Denn die Floppy-Disk wurde längst von neueren und effektiveren Speichermedien abgelöst, wie USB-Sticks, Festplatten, CDs, DVDs oder Flashdrives. Auch andere Hersteller haben sich aus dem Diskettenmarkt zurückgezogen. Nur Verbatim will laut Pressetext.de die Produktion ihrer Floppy-Disketten fortführen, denn es herrscht immer noch eine Nachfrage von ein bis zwei Millionen Stück pro Monat. Diese stammt vor allem aus Osteuropa und Russland, wo die meisten Privathaushalte noch mit älteren elektronischen Geräten ausgestattet sind. Den Anfang vom Ende läutete Apple schon 1998 mit dem iMac ein, der über kein Diskettenlaufwerk mehr verfügte. Auf dem Raum, den ein solches Laufwerk beanspruchen würde, kann mittlerweile problemlos eine Festplatte von einem Terabyte eingebaut werden. Das ist das 700.000-fache der Speicherkapazität einer Floppy-Disk, die je nach Rechner über 1,4 bis 1,6 Megabyte verfügt. Das reicht heutzutage nicht einmal mehr aus, um ein hochaufgelöstes Bild zu speichern.
von Volker Hansch / April 27th, 2010 / 3 Kommentare

Stoffwechsel

Pünktlich zum Beginn der wärmeren Jahreshälfte haben wir unseren zweiten Shop eröffnet. Den GEE-Shirt Shop. Neben dem neuen offiziellen „GEE liebt mich"-Shirt gibt es dort auch noch einen Konfigurator, mit dem ihr eure Shirts komplett selbst gestalten könnt. Zur Verfügung stehen euch dafür diverse Motive unseres langjährigen Illustrators Axel Pfaender. Niedliche Game Boys, kunterbunte Controller und lachende Konsolen könnt ihr nach Belieben auf den Shirts platzieren, drehen und skalieren. Mit einem flotten Spruch dazu fertigt ihr so ganz schnell ein individuelles Einzelstück für Freunde an oder euer eigenes neues Lieblings-Shirt. Los geht's unter www.geeshop.de
von Moses Grohé / April 23rd, 2010 / 3 Kommentare