GEE Magazin Ausgabe #1 (November 2003) im AppStore

Zweitausenddrei. Die Bauchige Windelschnecke wird das Weichtier und der Papageigrüne Saftling der Pilz des Jahres, das erste geklonte Pferd hüpft aus dem Reagenzglas, ein Ärzteteam des Wiener Allgemeinen Krankenhauses verpflanzt weltweit zum ersten Mal die Zunge eines Menschen und ... die erste Ausgabe der GEE erblickt das Licht der Magazinwelt. Juchei! Wir hätten natürlich bis zum zehnjährigen Bestehen (2013) mit der Digitalisierung der Erstausgabe warten können, doch da die Maya für den 21. Dezember 2012 einen Weltuntergang prophezeien, gehen wir lieber auf Nummer sicher und ziehen das Ereignis vor. (Die Digitalisierung, nicht den Weltuntergang.)

Das knapp 100-seitige Magazin liegt im PDF-Format vor und kann für schlappe 79 Cent in der GEE Display-App bezogen werden. NostalGEE pur. Sorry, aber das Wortspiel musste ich irgendwo unterbringen. Neben einem Interview mit Videospiel-Pionier Ralph Baer, Zukunftsvisionen (!) bekannter Entwickler und einem Special über Ubisofts Egoshooter „XIII“ finden sich in der Ausgabe weitere Inhalte, die man ganz klar als Geschichtsunterricht verbuchen kann.

Das ist erstmal nur ein Test. Doch sollte das Interesse groß genug sein, werden wir sehr gern weitere Hefte im virtuellen GEE Kiosk anbieten. Lasst uns also wissen, was ihr prinzipiell davon haltet. Konkrete Vorschläge (Ausgabe XY) sind ebenfalls erwünscht.
von Volker Hansch / Oktober 12th, 2011 / 7 Kommentare

Accelerator

In der retro-futuristischen Rennsimulation „Accelerator“ rast ihr in der Egoperspektive durch ein verworrenes Tunnelsystem. Bei stetig zunehmender Geschwindigkeit gilt es einen kühlen Kopf zu bewahren, rotierende Hirnwindungen zu meistern und Kollisionen zu vermeiden. Spiele dieser Art benötigen keine Hintergrundgeschichte, aber wer unbedingt möchte, kann sich der Illusion hingeben, auf der Suche nach C-3POs lockeren Schrauben das Innenleben des Todessterns zu erkunden.

„Accelerator“ basiert auf der populären Spielengine Unity 3D und benötigt den dazugehörigen Webplayer, um direkt im Browser gespielt werden zu können. Ja, da gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder, man nimmt die Installation in Kauf und kommt somit in den Genuss vieler schöner Spiele, oder man lässt es sein. Ganz einfach. Apropos einfach: Es sollte ein Leichtes sein, meinen lächerlichen Rekord von 721 km/h mph Geschwindigkeitseinheiten zu schlagen. Go!
von Volker Hansch / Oktober 10th, 2011 / 1 Kommentar

Roman „Extraleben“ als Hörbuch

Fein, fein. Constantin Gillies' Roman „Extraleben“ (2008) ist jetzt auch als Hörbuch verfügbar. Mit von der Partie sind die bekannten Sprecher David Nathan, Simon Jäger und Joachim Kerzel.

Eigentlich wollen Nick und Kee nur ihren Commodore 64 abstauben. Noch einmal in die Welt von Space Invaders, Pac-Man und Donkey Kong zurückreisen. Doch der Nostalgietrip endet mit einer Überraschung: In einem Spiel aus den Achtzigern entdecken die alternden Joystickhelden eine geheime Botschaft:
"WELCOME TO DATACORP".
Wer einen Bezug zur Generation C64 hat und das gesprochene Wort dem geschriebenen vorzieht, wird mit den 500 Minuten seine Freude haben. Anbei der Trailer.

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von Volker Hansch / Oktober 6th, 2011 / 5 Kommentare

Die neue GEE ab sofort am Kiosk

Die Abonnenten der Printausgabe kamen bereits vor einigen Tagen in den Genuss der druckfrischen GEE, doch nun werdet ihr auch beim Zeitschriftenhändler eures Vertrauens fündig. Yeah! Auf den 100 Seiten findet ihr neben Tests zu „Rock Of Ages“, „Deus Ex: Human Revolution“, „Driver: San Francisco“, „El Shaddai“ und „Fifa 12“ Specials über Street-Games, „Lemmings“, Indie-Entwickler Petri Purho und vieles mehr. Zuschlagen, Freunde! Fragen? Okay, wir haben da etwas vorbereitet:

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von Volker Hansch / Oktober 5th, 2011 / 14 Kommentare

Teledraw

Was mag das da oben wohl sein? Zigaretten? Salzige Zuckerstangen? Abgeschnittene Storchenbeine? Man weiß es nicht. Das Onlinespiel „Teledraw“ erinnert ein wenig an das Prinzip der stillen Post, macht aber deutlich mehr Spaß. Ein Teilnehmer übermittelt ein Wort oder einen Satz, ein anderer bekommt diese Beschreibung zugewiesen und muss sie mithilfe von rudimentären Zeichenwerkzeugen visualisieren.

Teledraw is a game about (mis)communication!
Ein weiterer Spieler bekommt nun die Zeichnung zu Gesicht und muss sie in Worte fassen. Und so weiter. Dadurch entsteht eine Verkettung irrwitziger Assoziationen, die vom chaotischen Gekritzel bis zu kleinen Kunstwerken reichen. Herrlich. Ein Blick in die Galerie lohnt sich, aber am besten stürzt ihr euch direkt ins Getummel und malt Zigaretten oder salzige Zuckerstanden oder abgeschnittene Storchenbeine.
von Volker Hansch / September 30th, 2011 /

Mozilla Labs DemoParty

Die Idole meiner Jugend hießen nicht Rudi Völler und Hulk Hogan, sondern Crossbow und Electric. Hinter diesen Pseudonymen verbargen sich waschechte Geeks, die der sogenannten Demoszene angehörten (beziehungsweise nachwievor angehören) und den C64 technisch auf eine Weise ausreizten, dass es mir regelmäßig den Atem verschlug.

Die Demoszene entstand Anfang der 80er Jahre und entwickelte sich mit der Zeit von einer belächelten Randerscheinung zu einem geachteten Kreativkollektiv. Kein Wunder also, dass zahlreiche talentierte Kids aus ihrem anspruchsvollen Hobby einen Beruf machten – mit DICE, formiert aus Mitgliedern der Szene-Haudegen The Silents, sei nur ein prominentes Beispiel genannt.

Genau dieses Ausreizen zur Verfügung stehender Technologien veranlasste auch Mozilla dazu, die Aktion Mozilla Labs DemoParty zu initiieren. Demoszener wurden aufgerufen, basierend auf aktuellen Webstandards Browserkunst zu entwerfen, die sich z.B. WebGL und anderer zeitgemäßer Techniken zunutze macht. Die Aktion brachte so manche Perlen hervor, die man in der Galerie begutachten kann.

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von Volker Hansch / September 28th, 2011 / 3 Kommentare

Black Lodge 2600: Twin Peaks — The Game

Achtung, Achtung, ich mache mich jetzt unbeliebt: Trotz meiner Wertschätzung für Filmemacher David Lynch wurde ich mit seiner gefeierten Fernsehserie Twin Peaks (1990 - 1991) bis zum heutigen Tag nicht warm. Und ich weise von mir, nicht offen für derart Kost zu sein. Nein, daran liegt es nicht. Im Gegenzug kann ich selbst bei den Werken von Lynch, die mir zusagen, nur schwer die Gründe für meine Begeisterung in Worte fassen. Ich verzichte aber auch prinzipiell darauf, seine Filme zu interpretieren. Vielmehr lasse ich sie schweigend auf mich wirken, horche in mich hinein, werde zum Beobachter von Leinwand und meiner Selbst. Die Frage nach dem Warum ist in meinen Augen irrelevant – manche Gefühle bedürfen keiner Erklärung, sondern der Hingabe. Doch bevor in nun anfange, über den Sinn des Lebens und Reispreise in China zu fabulieren, komme ich zum eigentlichen Grund dieses Artikels.

Jak Locke schuf zu Ehren von Twin Peaks ein Freewarespiel namens Black Lodge 2600, das audiovisuell an die Titel vom Atari 2600 angelehnt sein soll, aber wohl eher der Hardwaregeneration danach zuzuordnen ist. Sowohl PC- als auch Mac-Benutzer dürfen zuschlagen, in die Haut von FBI Special Agent Dale Bartholomew Cooper schlüpfen und mir anschließend im Kommentarbereich eine Portion Garmonbozia hinterlassen.

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von Volker Hansch / September 26th, 2011 / 1 Kommentar

Warco: The News Game

Das Genre der First-Person-Shooter (FPS) gehört zweifelsohne zu den beliebtesten und zugleich polarisierensten Vertretern digitaler Erlebniswelten. Ein kreativer Umgang mit der Egoperspektive und Brüche in der virtuellen Kopfschussindustrie finden zwar vereinzelt statt, doch klassische Kriegsszenarien erweisen sich nachwievor am ehesten als massenkompatibel. Ein interessanter Ansatz, der am Bewährten festhält und doch eigene Wege zu gehen scheint, ist im Spiel „Warco“ zu finden. Der Spieler greift nicht, wie er es sonst gewohnt ist, zur Waffe, sondern fungiert in der Rolle als filmender Berichterstatter und greift somit nicht aktiv ins Geschehen ein.

Record dramatic images of war, save them in-game, then edit the results into a compelling frontline TV news story. Beam the results to global audiences on the web. No two WARCO stories will ever be alike. It’s an edge-of-seat gaming experience – and a powerful entry-level training tool for future combat reporters.
Weniger heikel ist das Thema Killerspiele deswegen nicht, ganz im Gegenteil, aber ich finde es äußerst spannend, den Spieler aus der Befehlskette zu nehmen und ihn einer gewissen Hilflosigkeit auszusetzen, die womöglich zum Nachdenken anregt. Vor allem bietet „Warco“ aber Ansatzpunkte für interessante Diskussionen.

Der im australischen Brisbane ansässige Entwickler Defiant Development kann bis dato nur einen Prototypen vorweisen, aber anbei findet ihr ein Gameplay-Video, das erste Eindrücke vermittelt.

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von Volker Hansch / September 22nd, 2011 / 11 Kommentare

Super Springbreak Speedboat Hero SD Beta

Ich las nur den Namen „Super Springbreak Speedboat Hero SD Beta“ und wusste sofort, ohne auch nur einen Pixel gesehen zu haben, dass mir das Spiel gefallen wird. „Super Springbreak Speedboat Hero SD Beta“. Fantastisch. Meine Intuition erwies sich als korrekt justiert, denn nach nur gefühlten 2 Sekunden auf der Seite fühlte ich mich pudelwohl und ward den Rest des Abends nicht mehr gesehen.

Super Springbreak Speedboat Hero SD Beta“ – eigentlich bedarf es da keiner Erklärung mehr, weil (fast) alle relevanten Informationen im Namen enthalten sind: Super. Springbreak. Speedboat. SD. Letzteres steht für den hier gewählten Grafikstil (Low-Poly), der an die Anfänge der 3D-Grafik erinnert, als Polygone noch Mangelware waren. Trotzdem macht das auf Unity3D basierende Browserspiel einen sehr polierten Eindruck, der durch die sommerliche Farbpalette und den fetzigen Soundtrack verstärkt wird.

Man kann sich direkt ins Rennen stürzen oder eine Bastelstunde einlegen und im Editor Strecken entwerfen. Individuell generierte Direktlinks bieten die Möglichkeit, in Netzwerken wie Facebook oder Twitter die Onlinegefolgschaft aufzufordern, persönliche Bestzeiten zu toppen. Auch ich scheute keine Mühen und entwarf eine äußerst komplexe Rennstrecke, die ich euch nicht vorenthalten möchte: Voilà. 9,461 Sekunden. Bäm!
von Volker Hansch / September 21st, 2011 / 2 Kommentare

Mentalpong

Jeder kennt „Pong“. Der Kultfaktor dieser frühen Tennis-Simulation ändert aber leider nichts an dem Umstand, dass das verstaubte Spielprinzip kaum noch einen Gamer hinter dem Joypad hervorlockt. Bei aller Liebe lässt sich nämlich nicht die monotone Einöde leugnen, die sich rasch einstellt. Hin und wieder wagen Entwickler den Schritt, den Klassiker in aufgebohrter Form wiederzubeleben. Das dürfte zum einen am hohen Bekanntheitsgrad des Originals und zum anderen an der relativ einsteigerfreundlichen Programmierung des Grundgerüsts liegen. Vorhang auf für „Mentalpong“.

Een spelletje waar je erg gefrustreerd door raakt.
Das im Zuge der niederländischen Aktion 365 dagen kunst entstandene Browsergame sieht aus wie „Pong“, das man mitsamt Katzenfutter, Bahnhof und einer nicht unerheblichen Menge Bratkartoffeln in den Mixer gab. Heraus kommt ein spielbarer Brei, der bei übermäßigem Verzehr einleuchtend wirkt: „Ja, ich habe soeben 64,893 Sekunden meines Lebens verschwendet. Und ich würde es wieder tun.

Mentalpong“ kommt übrigens ohne Flash aus und wurde in HTML5 und Javascript realisiert. Sehr sympathisch.
von Volker Hansch / September 19th, 2011 / 1 Kommentar